Julia Lyle will nichts mit dominanten Männern zu tun haben, egal wie groß, düster und sexy. Doch Dom Marcus Cavendish wird sich erst zufriedengeben, wenn er der extrem unabhängigen Julia seinen Kragen umgelegt hat.
Nichts hätte sie mehr schockieren können …
Julia Lyle ist auf die Hochzeit ihrer besten Freundin eingeladen und vollkommen fassungslos, als Lana niederkniet, um sich von ihrem Mann den Kragen anlegen zu lassen. Als Julia Anstalten macht, Einspruch zu erheben, legen sich starke, unnachgiebige Hände auf ihre Schultern. Der Mann hinter ihr droht damit, sie übers Knie zu legen, sollte sie die Zeremonie unterbrechen. Sie ist empört, doch hat keinen Zweifel – er meint es ernst.
Nach der Zeremonie bietet er an, ihr einen Einblick in das Leben ihrer Freundin zu geben, sollte sie mutig genug sein, sich darauf einzulassen.
Meister Marcus Cavendish ist alles, was sie an einem Mann verabscheut – dominant, selbstsicher und arrogant. Also warum fällt es ihr so schwer, ihm zu widerstehen?
Sie redet sich ein, dass es sie zu einer besseren Freundin machen wird, sich mit dem Lifestyle vertraut zu machen, also stimmt Julia zu, sich Meister Marcus zu unterwerfen – allerdings nur für eine Nacht.
Fest und unerbittlich in seinem Umgang mit ihr, macht Marcus sie mit seinem Riemen vertraut und mit der Lust/dem Schmerz des Spankings, wenn es von einem kompetenten Dom ausgeführt wird.
Die Erfahrung verunsichert Julia und lässt sie alles hinterfragen, was sie dachte, über Beziehungen zu wissen, und die Höhepunkte, die er aus ihr herauszwingt, erschüttern sie bis ins Mark.
Ohne Frage – die Szene bringt sie in Versuchung, weswegen sie sich nun erst recht vornimmt, ihm aus dem Weg zu gehen. Sie hat hart um ihre Freiheit kämpfen müssen und sich geschworen, sich nur noch auf anständige Männer einzulassen, und Meister Marcus bietet alles andere als Sicherheit.
Davon lässt Marcus sich allerdings nicht abschrecken. Julia ist eine geborene Sub. Wie sie auf seine Berührungen, seine Stimme und seine Bestrafung reagiert hat, beweist das. Jetzt muss er sie nur noch davon überzeugen, sich ihm hinzugeben und sich seinem Riemen zu unterwerfen … und sich seinen Kragen anlegen zu lassen.
General Release Date: 29th March 2022
»Und jetzt, werte Freunde, wird Lana ihrem neuen Gatten ihre Unterwerfung anbieten«, kam es von Damien Lowell.
Julia zog die Brauen zusammen. Unterwerfung?
Lana und Julia hatten Anfang der Woche am Telefon die finalen Vorbereitungen für die Hochzeit besprochen. Lana hatte sie gewarnt, dass die Vereinigung ein wenig unkonventionell werden würde. Was die genauen Details anging, war sie vage geblieben, aber hatte Julia das Versprechen abgenommen, während der Zeremonie nicht das Wort zu erheben.
Sie waren schon befreundet, seit sie beide zehn waren, und Julia wollte die Feierlichkeiten natürlich auf keinen Fall verpassen, auch wenn sie vielleicht etwas unorthodox werden würden.
Bis zu diesem Zeitpunkt war nichts ungewöhnlich gewesen.
Die Hochzeit von Lana und Ben fand in der Berghütte ihres Freundes Damien statt. Der leitete außerdem die Zeremonie.
Ungefähr zwei Dutzend der besten Freunde des Brautpaares hatten sich in dem großen Saal versammelt, und als es gedämmert hatte, war Lana die Treppe von Damiens malerischem Haus hinabgestiegen. In der Hand hatte sie eine einzelne weiße Rose gehalten, die perfekt zu ihrem bodenlangen Kleid passte.
Als Geschenk hatte das Paar um Kerzen gebeten. In einer romantischen Geste hatten sie mitgeteilt, sie wollten, dass ihre Freunde ihnen so den Weg in die Zukunft erleuchteten.
Als Ben und Lana die Hände miteinander verschränkt hatten und vor Damien getreten waren, hatte es dicke Schneeflocken vom wolkenverhangenen Himmel gerieselt. In den Gelübden war das Wort »Gehorchen« vorgekommen, was irgendwie nicht in ihren gemeinsamen Freundeskreis passte. Aber sonst war alles ganz normal gewesen. Lana hatte ihre Rose auf dem Kaminsims hinter Damien platziert, bevor sie und Ben Ringe getauscht hatten.
»Lana?«, fragte Damien.
»Ja, Herr?«, sagte Lana.
Herr? Bis heute war Julia Damien noch nicht begegnet. Sie wusste, dass er mit dem Bräutigam befreundet war. Außerdem war er zum Umfallen, Film-Star-gutaussehend. Der Mann hatte verwegenes langes dunkles Haar, das sich in seinem Nacken kräuselte, und ihn umgab eine selbstverständliche, undefinierbare Aura der Autorität, die auch den letzten Zentimeter seines kohlegrauen Anzugs auszufüllen schien. Aber trotzdem, dass ihre Freundin ihn mit »Herr« ansprach …?
Lana ließ den Blick gen Boden sinken und wandte ihrem neuen Ehemann würdevoll den Rücken zu.
Ben öffnete die kleine Knopfreihe, die ihr Kleid geschlossen hielt.
Was zum Teufel?
Ben zog Lana den Stoff von den Schultern und ließ das Gewand zu Boden fallen.
Lana, die jetzt nur noch in hohen Schuhen mit Holzabsatz, einem trägerlosen Korsett und Spitzenstrümpfen dastand, stieg über das Kleid hinweg, damit ein weiterer Mann es hochheben und über einen Stuhl drapieren konnte.
Genau wie Damien war der Mann lächerlich groß gewachsen. Das war allerdings auch ihre einzige Gemeinsamkeit. Dieser hier hatte einen olivfarbenen Hautton, der auf einen südländischen Hintergrund schließen ließ. Sein Kopf war rasiert. Er trug schwarze Jeans und ein schwarzes T-Shirt, das eine ganze Reihe von Tattoos preisgab. Ein breites gewundenes Silberarmband zierte sein linkes Handgelenk und ein silberner Stecker war durch sein rechtes Ohrläppchen gestanzt. In einem ehemaligen Leben hätte er gut Pirat sein können.
Mit einem Mal bekam unkonventionell eine ganz neue Bedeutung. Julia war in ihrem gesamten Leben noch nie derart fassungslos gewesen. Ein Teil von ihr wollte fliehen und ein noch größerer wollte Vernunft in ihre Freundin rütteln. Doch ihr Versprechen, nicht das Wort zu erheben, nietete sie an Ort und Stelle fest.
Mit einer Erhabenheit, die von Übung zeugte, sank Lana auf die Knie.
Himmel. Während ihrer gemeinsamen Zeit am College hatten sie sich gegenseitig geschworen, ihre Unabhängigkeit nie zu verlieren.
Sie hatten sich gegen die gläserne Decke gestemmt und sich ihre Positionen in der amerikanischen Wirtschaft erkämpft. Und jetzt kniete ihre Freundin vor ihrem Ehemann, halbnackt, während all ihre Gäste dabei zusahen?
Julia fragte sich, ob sie die Einzige war, die in Schockstarre gefallen war.
Lana spreizte die Beine noch ein Stück weiter und lehnte sich nach vorne, um einen von Bens Schuhen zu küssen.
Julia keuchte.
Vom vorderen Bereich des Raums aus warf Damien ihr einen Schulterblick zu und hob die Brauen.
Starke, unnachgiebige Hände legten sich auf Julias Schultern. Ihr Herzschlag beschleunigte sich unter ihrer Panik.
»Sei still«, flüsterte ein Mann barsch an ihr Ohr.
»Ich –«
»Ich sagte, sei still.«
Sie presste die Zähne zusammen. Der Tonfall des Mannes war autoritär.
Er zog sie ein Stück nach hinten und sie inhalierte den unverwechselbaren – und ziemlich anziehenden – Geruch von Leder.
In derselben rauen Stimme, die nur für ihre Ohren bestimmt war, fügte er hinzu: »Oder ich schlepp deinen süßen Arsch hier raus und leg dich übers Knie.«
Zum ersten Mal in ihrem Leben war Julia absolut sprachlos.
»Lana tut das hier aus freiem Willen«, fuhr er fort.
Julia wehrte sich gegen seinen Griff, doch er grub die Finger tiefer in ihr Fleisch.
»Mit Sicherheit hat sie dir gesagt, dass du mit ein paar unkonventionellen Dingen rechnen musst.«
»Aber –«
»Vertrau ihr«, forderte er. »So wie sie dir vertraut hat.«
Als Julia ihr Versprechen gegeben hatte, war sie sich natürlich nicht bewusst gewesen, was es bedeutete oder wie schwierig es sein würde, ihr Wort zu halten. Julia war schon ihr ganzes Leben jemand gewesen, der gern selbst die Kontrolle übernahm, und umgab sich mit Frauen, die genauso tickten wie sie. Und jetzt hatte ein mächtiger Mann sie in die Ecke gedrängt, während ihre Freundin in einem Raum voller Leute auf die Knie gesunken war. Die Erfahrung war surreal.
Mit unnachgiebiger Kraft zog der Mann sie ein paar Schritte zurück, bis sie einige Meter abseits standen. Er hielt sie bestimmt an seinen Körper gedrückt.
Sie hatte noch immer keinen Blick auf ihren Angreifer erhaschen können.
»Willst du wirklich eine Szene machen und dich und deine Freundin blamieren?«, fragte er sanft. »Nichts, was du tust oder sagst, wird den Verlauf dieser Nacht ändern. Also schlage ich vor, du benimmst dich.«
»Fahren Sie zur Hölle.«
»Letzte Warnung«, sagte er.
In seinem Ton schwang eine Autorität mit, der sie nicht wagte zu widersprechen. Er sprach zwar leise, doch das machte seine Worte nur umso furchteinflößender. Er hatte gedroht, sie übers Knie zu legen, und in diesem Moment glaubte sie, dass er genau das auch tun würde. Sie hörte auf, sich zu wehren. »Wer zum Teufel sind Sie?«, zischte sie leise.
»Marcus Cavendish. Ein Dominant und ein Freund des Gatten. Ich habe Lana vor ungefähr sechs Monaten kennengelernt. Sie hat es im Lifestyle seitdem weit gebracht. Ben kann sich glücklich schätzen, sich die Unterwerfung einer so reizenden Frau verdient zu haben.«
Julia kam es so vor, als spräche dieser Marcus eine andere Sprache.
»Wenn du versprichst, dich zu benehmen, werde ich dir erklären, was hier vor sich geht.«
Sie nickte.
Vorne im Raum stand Lana auf und wandte sich Ben zu.
»Möchtest du mir deine Unterwerfung anbieten?«, fragte Ben.
Lana neigte den Kopf ein Stück nach hinten. »Ja, Herr, das möchte ich.«
Damien griff nach etwas auf dem Kaminsims und reichte es Ben. Julia stellte sich auf die Zehenspitzen, um einen Blick darauf zu erhaschen.
»Für die Vanilla-Welt sieht es aus wie eine silberne Kette mit einem Schlüssel daran«, sagte Marcus. »Aber wir in der Szene erkennen, was es eigentlich ist: ein Kragen.«
»Ein Kragen?«, wiederholte Julia. Das Wort brachte sie so sehr aus dem Konzept, dass sie nicht auf den Gedanken kam, zu fragen, was es mit der »Szene« und dem »Lifestyle« überhaupt auf sich hatte.
»Manche Leute benutzen Hundehalsbänder aus der Tierhandlung«, sagte er.
»Das meinen Sie nicht ernst.«
»Todernst.«
Sie schlang sich die Arme um die Brust. »In diesem Fall hier sieht es einfach nach einem gewöhnlichen Schmuckstück aus, aber er hat wahrscheinlich eine Sechskantenschraube daran, sodass sie ihn sich nicht selbst abnehmen kann.«
Ben nahm die Kette von Damien entgegen und ließ das Silber durch die Flammen einer übergroßen Kerze gleiten.
»Er reinigt das Metall«, erklärte Marcus. »Und dann wird er sie noch einmal fragen, ob sie sich aus freiem Willen unterwirft.«
Ben sah auf Lana hinab und fing ihr Kinn ein, ehe er sprach: »Ich biete dir diesen Kragen als Symbol meiner Liebe an und als ein Versprechen, ein zuvorkommender und ehrenvoller Meister zu sein. Im Gegenzug verlange ich nach deiner Unterwürfigkeit. Ich werde die Regeln durchsetzen, auf die wir uns geeinigt haben, und ich werde dich nie aus Zorn anfassen.«
Lana verschränkte die Finger hinter ihrem Rücken, während sie noch immer den Blick ihres neuen Ehemannes hielt. Mit fester Stimme sagte sie: »Ich nehme dein Geschenk an. Im Gegenzug biete ich meine demütige Ergebenheit und das Versprechen meiner Dienstbarkeit.«
Für Julia klangen diese Worte ebenso einstudiert wie ihre traditionellen Gelöbnisse.